Geschichte

Die Geschichte des Judo Club Greven

Rückblick Judo-Club Greven 1960 e. V.
1960 – 2000

Der nachfolgende Rückblick des Judo-Club-Greven wurde von dem langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Helmut Kämmerling verfasst.

1960 – 1963
Der Sportclub Greven 09 gründete im April 1959 eine Ringerabteilung, die schnell regen Zuspruch fand. Doch schon nach wenigen Monaten musste der Sportbetrieb wieder eingestellt werden, da der Trainer in sein Heimatland Jugoslawien zurückkehrte. Ein neuer Ringertrainer, der die verwaiste Abteilung übernommen hätte fand sich nicht. Doch ein Jahr später fand der Vorstand des SC Greven 09 mit dem damaligen Judo-Landesjugendwart – Polizeimeister Hans Kulka – einen engagierten Trainer. Schnell sprach sich in Greven herum, dass in der Turnhalle der Josefschule eine interessante Sportart geübt wurde. Noch im Gründungsjahr wuchs die jüngste Abteilung des SC Greven 09, die vom Obmann Werner Fricke geleitet wurde auf 39 jugendliche Mitglieder an.
„Judo fand größtes Interesse“ berichtete die Grevener Presse schon im Gründungsjahr nach einer Sportwerbeveranstaltung des Stadtverbandes für Leibesübungen im Stadion Schöneflieth. Auch die ersten Gürtelprüfungen ließen nicht lange auf sich warten, so das es schon bald recht „farbig“ auf der Judomatte war.
Im Kolpinghaus wurden 1962 die ersten öffentlichen Judokämpfe ausgetragen. Gegner waren Mannschaften aus Bocholt und Datteln. Die Grevener schlugen vor einem begeisterten Publikum Datteln mit 9:7 und Bocholt wurde mit 10 :6 geschlagen. Die Siege für Greven holten Dieter Schramm, Franz Petrovic, Hans-Jörg Bleyer, Karl-Heinz Nowacki und Leo Riedl.
Schon nach wenigen Monaten ihres Bestehens hat die rege Judoabteilung des SC Greven 09 die größte Schülerabteilung im ganzen Land berichtete die Judoverbandszeitung 1963. Nicht zuletzt dieser starke Mitgliederzuwachs ermutigte die Judoka sich selbstständig zu machen. Am 14. November 1963 wurde im Kolpinghaus mit der Gründung des Judo-Club Greven 1960 e.V. die Trennung vom SC Greven 09 beschlossen. Erster Vorsitzender des neuen Vereins wurde Willi Bartsch, Geschäftsführer Helmut Kämmerling. Beide sind auch heute noch im JCG-Vorstand tätig.

1964 – 1973
Im Jahre 1965 wurde der JCG über die Grevener Grenzen hinaus tätig und gründete die Judo-Gemeinschaft Ibbenbüren. Die Ibbenbürener blieben noch einige Jahre beim JCG und wurden auch von Grevenern trainiert. Heute ist die JGI der erfolgreichste Judoverein im Münsterland.
Mehr als 30 amerikanische und holländische Kinder, der in unserem Raum stationierten Soldatenfamilien kamen 1966 zum JCG. Sportlicher Höhepunkt der jungen Judo-Schüler war ein deutsch-amerikanisch-niederländischer Vergleichskampf. Im gleichen Jahr entstand eine Jiu-Jitsu-Abteilung. Sie trainierte mehrere Jahre erfolgreich, bis sie sich wegen Trainermangel auflöste.
Der Deutsche Judo-Bund veranstaltete 1969 in der neu erbauten Emssporthalle die Westdeutschen A-Jugendmeisterschaft. Über diese Judokämpfe berichtete sogar der WDR. Der NRW-Judoverband war mit der Ausrichtung durch den Judo-Club Greven so zufrieden, dass er vier Jahre später die gleiche Meisterschaft wiederum nach Greven vergab.
Drei Grevener erreichten 1972 die „Schallgrenze“. Franz Ahlert, Karl Polonyi und Helmut Kämmerling bestanden in der Polizeischule Münster die Prüfung zum 1. DAN (schwarzer Gürtel). Auch wenn diese drei Judoka heute höhere Gürtel tragen, so war dies sicher der schönste und wichtigster Erfolg in ihrer persönlichen Judo-Laufbahn.
Wichtigstes Sportliches Ereignis war 1973 die zweite Ausrichtung einer Westdeutschen Meisterschaft in Greven. Die Grevener Stadtfarben vertrat hier der junge Josef Hufelschulte. Doch in dem Spitzenfeld der besten Judoka unseres Landes konnte er sich leider nicht behaupten.

1974 – 1977
Mehr als 200 Mitglieder zählte der Verein 1974. Die meist jugendlichen Mitglieder verteilten sich auf alle Grevener Schulen. So konnte zum erstenmal ein Schulmeisterschaft durch geführt werden. Sieger wurde das Gymnasium.
Durch die Initiative und danach mit Unterstützung des JCG wurde 1974 die Judo-Gemeinschaft Ladbergen gegründet. Karl Polonyi, der zu den ersten Mitgliedern in Greven gehörte, baute hier als Trainer eine sehr erfolgreiche Gruppe auf, die schon nach kurzer Zeit die ersten Erfolge verzeichnen konnte.
Bereits 1975 wurde die Mitgliederverwaltung und die Kassenführung auf die elektronische Datenverarbeitung umgestellt.
Die Jugendarbeit stand und steht seit der Gründung des Vereins im Vordergrund, So ist es nicht verwunderlich, dass bei der 1. Judo-„Safari‘76“ über 100 Kinder teilnahmen. In vier sportlichen und zwei musischen Wettbewerben ging es um Auszeichnungen in Form von Abzeichen vom weißen Kaninchen bis zu Schwarzen Panther. Außerdem wurden Fahrten zum neuen Allwetterzoo in Münster, zur Eissporthalle in Nordhorn u.v.m. für die Kinder und Jugendlichen unternommen. Im gleichen Jahr wurde die Martinischule Judo-Schulmeister.
Die JHV 1976 wählte den bisherigen stellv. Vorsitzenden Helmut Kämmerling zum 1. Vorsitzenden. Dieses Amt behielt Helmut Kämmerling bis er sich 1995 aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl stellte.

1978 – 1982
Für die Senioren gab es 1978 vier schwarze Gürtel auf einen Schlag. Franz Ahlert (2.Dan) Manfred Bosse, Roman Dertwinkel und Klaus Theißing (alle 1.DAN) waren die erfolgreichen JCG-Judoka der insgesamt 42 Judosportlerinnen und Sportler, die an der ersten DAN-Prüfung in Greven teilnahmen.
„JCG Superstar, Greven ist Meister in diesem Jahr“ sangen 50 begeisterte Anhänger der JCG-Jugendmannschaft 1979 nach dem Sieg im Finalkampf der Bezirksmannschaftsmeisterschaft in Gelsenkirchen. Beste Kämpfer waren hier Christian Drees und Thomas Hülsmann, die alle Einzelkämpfe gewannen.
Sportkontakte mit den Judoka aus dem niederländischen Winterswijk und der Partnerstadt Montargis standen auch 1980 im Mittelpunkt der partnerschaftlichen Begegnungen. Bei den anschließenden Vereinsfesten wurden die freundschaftlichen Bande mit den Freunden aus Frankreich und Holland weiter gefestigt. Diese Kontakte setzten sich noch einige Jahre fort. Sehr zum Bedauern des JCG sind sie später nicht mehr fortgeführt worden. Gründe waren u.a. Wechsel in den Vereinsführungen in Montargis und Holland. Es wurde auch immer schwieriger die Grevener Judojugend in Privatquartieren unterzubringen.
Eine Tae-Kwon-Do-Abteilung entstand 1982. Sie fand schnell guten Zuspruch und konnte nach regem Training auch bald die ersten Erfolge verzeichnen. Doch nach wenigen Jahren wurde der Sportbetrieb nicht zuletzt aus finanziellen Gründen vom JCG eingestellt.
Immer im Dezember richtete der JCG ab 1977 ein A-Jugend Pokalturnier für weibliche und männliche Judoka aus. Als Gastmannschaften konnte u.a. Norddeutsche und Westdeutsche Landesmeister begrüßt werden. Besonders gute Kontakt gab es hier mit den Judoka vom TH Eilbeck aus Hamburg. Das größte Turnier gab es 1982. Hier belegten die Grevener hinter dem Norddeutschen Meister TH Eilbeck, Winterswijk, und dem Westdeutschen Meister Holzwickede den vierten Platz.

1983 – 1985
Den höchsten sportlichen Erfolg des JCG errang die weibliche A-Jugend-Mannschaft 1983 mit dem 3. Platz bei der Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaft in Köln. In der von Helmut Kämmerling trainierten Mannschaft kämpfen Anja Nieuwenhuizen, Christina Kämmerling, Anke Schrader, Gaby Schäfer, Silke Hoyer, Anke Bretthauer und Monika Thier. Im gleichen Jahr wurden die jungen Damen zum dritten Mal in Folge Bezirksmeisterinnen im Reg. Bez. Münster.
Nachdem bereits 10 Jahre zuvor mit Oliver Beuning ein Grevener Judoka Kinderprinz beim damals großen Grevener Kinderkarneval wurde, zog 1983 der Karneval in den JCG ein. Stadtprinz Greven wurde der Vorsitzende vom Judo-Club Helmut Kämmerling. Auch das Püntenmariechen Ulrike Wittich war aktive Judosportlerin. Nichts nach stand da der stellv. Vorsitzende Rainer Nieuwenhuizen. Auch er wurde viel umjubelter Karnevalsprinz beim zweitgrößten Grevener Karnevalsverein „Schwarz-Gold“. Es war natürlich klar, dass der JCG dies als Anlass nahm, selbst zünftig Karneval zu feiern.
Für einen weiteren großen Erfolg des A-Jugend-Team’s sorgte 1984 Thomas Amedieck. Er wurde Westdeutsche Vizemeister und qualifizierte sich damit für die Deutsche Einzelmeisterschaft. Hier belegte er in seiner Gewichtsklasse den 8. Rang unter den 16 besten A-Jugendlichen Deutschlands.
Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde im Mai 1985 mit einem vielseitigen Festprogramm begangen. An den Jubiläumsturnieren nahmen über 200 Judoka aus 12 Vereinen teil. Ein Festabend in der Gaststätte „Zum Vosskotten“ beendete die Jubiläumswoche.
Nach der Erringung des Bezirksmeistertitels wurde Andreas Kämmerling im Jubiläumsjahr 1985 in das C-Junioren-Landeskader des NRW-Landesverbandes berufen.
Die Mitgliederzahl lag im Jubiläumsjahr 1985 bei 252. Es waren 9 Übungsleiter ihm Verein tätig.

1986 – 2000
In den Jahren von 1987 bis 1994 litt der JCG unter starken Übungsleiter-Mangel. Durch Wegzüge und aus beruflichen und privaten Gründen schrumpfte deren Zahl beängstigend zusammen. Hierunter litt natürlich auch die Mitgliederzahl, die auf rund 100 zurück fiel. Trotzdem war der Verein aktiv. Gürtelprüfungen wurden abgehalten und an Meisterschaften und Turnieren nahmen die überwiegend jugendlichen Judoka mit wechselnden Erfolgen teil. Auch die Jugendarbeit wurde z.B. mit Ausflugsfahrten nach Norderney und zu verschiedenen Spiel- und Freizeitsparks durchgeführt. Zeltlager, Sommer- und Weihnachtsfesten standen weiter im Programm.
1995 übernahm Andreas Kämmerling als neuer Vorsitzender das Ruder des Vereins. Besonders unterstützt von der jetzigen 2. Vorsitzenden Sigrid Vogelzang und dem Trainer Franz-Josef Greiling ging es nicht nur mit den Mitgliedszahlen wieder bergauf. Heute hat der JCG vier lizenzierte Übungsleiter und zählt 164 Mitglieder.
Auch beachtliche sportliche Erfolge haben sich wieder eingestellt. Allein im Jubiläumsjahr 2000 wurden bis heute sechs Kreismeistertitel errungen. Sandra Meißmer, Peter im Schlaa und Maik Mittel-Wichtrup wurden Bezirksmeister. Sie vertreten die Grevener Farben bei den Westdeutschen Meisterschaften in Herne.